Privilegium für Hohenelbe

Christoph von Gendorf überlässt der Bürgerschaft zu Hohenelbe den Bürgerwald in der "Schmelzgrube" daselbst "als ihr Eigenthum."

– 01. Mai 1558

Ich Christoff von Gendorff am Hohenelb vnnd Schaezlar, Auf Trauttenau, Römischer Khay. Mt. Ratt Bekhenne für mich, meine Erben vnnd Nachkhomen der Herschafft Hohenelb; Nachdem Ich verschiener Jaren Meinem Hohenelbischen Perckhwerch vnnd desselben Verwandten, Arbaitern vnnd Werchleutten zu guetem Aus habender Khuniglicher Begnadung die Stettlein zu Wrchlabi, Hohenelb genandt,  Außgeßeczt, Darinnen sich Allerlai Handtwerchs vnnd Purgers Leutt mit wohnung vnnd Narung Eingelassen, Aber bisher, mit Kheiner Sunderlichen Viech Waidt vnnd Behulczung zu Notdurfft Irer Gemain versehen gewest, So hab Ich Als der seinen vnterthanen zu Pesserung vnnd Aufnemung Irer Narung zu helffen genaiget, Inen, den den gemelten Purgern vnnd Inwohnern zu Hohenelb, Auf Ir demuetiges Pittliches Ansuchen fur mich vnnd meine Erben vnnd Nachkhomende Inhaber der Herschafft ein Erbliche Gerechtigkheit An Viech Waidt vnnd Behulczung, der der Burger Waldt genandt sein solle Eingegeben, verliehen vnnd Ausczeigen lassen. Thue auch solliches hiemit wissentlich in Khrafft diß Briefs,

Nemblich vnnd Also, das Sie vnnd Ire Nachkhomen nun forthan Ir Vieh, So sie in dem Stettlein vnnder Irer Gemain haben, In der Schmalczgrueben Oberhalb Hohenelb, vonn dem Ersten Rechen vnder den Hickhln, zwischen dem Steinweg vnnd der Elb, hinauf bis Auf des Herrn von Walschteins*, Als Inhaber der Herschafft Stiepanicz, Grundt, Doch Ausserhalb der bis dato verliehenen Erbgueter, So in dieser Reuier begriffen sein, das sie Auch den Leutten mit Irem Trib Khein Schaden thuen sollen, One mein oder meiner Erben vnnd Nachkhomen Einred oder verhinderung, Frey vnnd Erblich zu hietten, Auch die Behulczung Alda zuegebrauchen vnnd zugeniessen macht vnnd Recht haben sollen Als Ir Aigenthumb, doch dergestalt, das solche geniessung der Vieh Waid vnnd Behulczungen Inn Allweg mit gueter Nuczlicher Ordnung, der sie sich mit vorwissen mein oder der Meinigen Ambtleutt vntereinander vergleichen sollen, beschehe. Dargegen vnnd vmb solche Genadt thueung sollen die Purger vnnd Inwohner des Fleckhens zu Hohenelb neben Andern vorigen Diensten noch darüber Mier, meinen Erben vnd Nachkhomen Schuldig vnnd Pflichtig sein, die New grosse Wisen, die Nachtigal genandt, hinder den Theicht, gegen dem Weißbach zu Hohenelb, zu Jeden Jaren mit Aufrechnung des Hey vnnd Grummets one belohnung Aufs Vleissigist zuuorsehen, Weliches dan sie, die vonn Hohenelb, fur sich vnnd Ire Nachkhomen gehorsamblich zuleissten versprochen vnnd zuegesagt haben. Des zu Vrkhundt vnnd Khunfftiger Wissenhait hab Ich diese mein Verleihung mit meinem Anhangenden Insiegel verfertigen lassen, Geschehen vnnd geben den Ersten tag des Monats May, Im Taussent Funfhundert Achtvnndfunfczigisten Jar.

  Christoff v. Gendorf.

*) Wilhelm von Waldstein auf Stiepanitz und Branna.

Derselbe baute nach J. G. Sommer (Böhmen, III, 173) im Jahre 1533 das von den Husiten zerstörte Schloss in Branna wieder auf.

(Orig., Perg., mit anhängenden Siegel in rothem Wachs, Stadtarch. Hohenelbe.)

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