Quelle: Riesengebirgsheimat 19. Jahrgang, 1965
von Franz Schöbel, Kottwitz
Im Folgenden wird der Versuch unternommen,
unsere Ortsnamen (ON), ihre alte Lautung und ihren Wandel bis zur amtlichen
Schreibweise nach ihrem Vorkommen in Quellenwerken in einer Übersicht darzustellen,
was von geschichtlicher und heimatkundlicher Bedeutung ist und für die Leser
unseres Heimatblattes von Interesse sein wird. Es werden in alphabetischer Reihenfolge
alle ON des Riesengebirges und seiner Vorlagen in diese Übersicht einbezogen,
wie sie bis zum Jahre 1945 in der deutschen Form bestanden haben. Bei der Beschreibung
folgt auf den ON dessen Charakter, die Entfernung in km vom Sitze des zuständigen
Gerichtsbezirks, die jeweilige Schreibweise mit der Jahreszahl und schließlich
eine kurze Deutung des ON. Soweit notwendig, werden auch tschechische Formen
herangezogen. Besonders dann, wenn sie für einen bestimmten Zeitraum die einzigen
sind, die auf uns kamen. Hier muss vermerkt werden, dass etwa zwischen 1420
und 1620 in Böhmen das Tschechische Amtssprache war und aus diesem Grunde auch
die Orte mit deutscher Bewohnerschaft tschechische ON aufweisen. Um Raum zu
sparen, werden oft wiederkehrende Wörter abgekürzt, wie z. B. die Himmelsrichtungen
(nö.= nordöstlich), der ON im Text sowie andere Abkürzungen, deren Sinn noch
erläutert werden wird oder sich aus dem Kontext ergibt.
Für diese Zusammenstellung wurden folgende namenkundliche Werke herangezogen:
Dr. Anton Profous mit Johann Svoboda, Mistni jmena v Cechach (Die Ortsnamen
in Böhmen). Prag 1949 1957. 4 Bände, ferner Dr. Erhard Müller, Die Ortsnamen
des Bezirkes Hohenelbe. Reichenberg 1938 und vom gleichen Verfasser, Die Ortsnamen
des ehemaligen Bezirkes Starkenbach. Reichenberg 1939. Über die früheren Bezirke
Königinhof und Trautenau liegen im Rahmen des Sudetendeutschen Ortsnamenbuches
keine Veröffentlichungen vor.
1. Albendorf, Gemeinden Nieder- und Ober-Albendorf, 3 km nordnordöstlich
von Marschendorf IV. 1297 und 1301 Alberonis villa, 1355 Alberonisuilla, 1541
Walberzice, 1542 Albendorf, 1654 Albentorff, 1836 Albendorf, ... in den Obertheil
und Niedertheil abgetheilt.
Alberonis villa "Dorf des Alber" oder Albersdorf, wurde im Volksmunde
zu Albendorf. 1260 ist ein "Alber" Richter in Trautenau!
2. Altenbuch, Gemeinde, 5 km sw. von Trautenau, war früher dreigeteilt
in Nieder-, Mittel- und Ober-Altenbuch. 1355 in Antiquo fago, Antiquus Fagus,
1400 in Buku, 1524 na Starych Bucich, 1790 Altenbuch. Antiquus Fagus "die
alte Buche" deutet auf Buchenwald in jener Gegend hin. Früher sollen im
Riesengebirge Laubwälder zahlreicher gewesen sein. Aus der Bezeichnung "in
der alten Buche", ei do aala Buche, bildete sich Altenbuch. Es ist ein
topischer (örtlicher) ON.
3. Altenbuch-Döberney, Gemeinde, 7 km nw. von Königinhof, zum Unterschiede
von Öls- und Ober-Döberney Altenbuch-Döberney genannt. Es entstand 1839 bis
1843 als Teil des Gutes Döberney und gehörte zur Herrschaft Altenbuch. Die Deutung
des ON Döberney folgt bei Oels-Döberney.
4. Altstadt, Ober-, Marktflecken nordwestlich von Trautenau, hängt
mit Nieder-Altstadt und Trübenwasser zusammen. 1260 Antiqua villa, Upa secundum,
1313 in Antiquo Truthnow, 1361 Antiqua Trutnaw, 1393 Antiqua Trutnowia, 1369
1405 Trutnow villa, 1485 zur Aldestadt, 1623 Burgstädtl, 1790 Ober-Altstadt.
Es war die ursprüngliche Upa-Siedlung, hieß dann Altes Dorf, Alt-Trautenau,
Trautenau Dorf; in der ersten Anlage stand hier eine Burg, daher Burgstatt (Burgstadel)
oder Burgstätte das ist der Ort, wo einst eine Burg stand.
5. Altstadt, Nieder-, Ortsteil von Trautenau nw., aus einem ehemaligen
Meierhofsgute durch Zerstückelung vor 1800 entstandenes Dominikaldorf. Das Gut
hieß schon vor 1577 Neuhof, ist aber mit unserem Neuhof nicht zu verwechseln.
Es war damals der Sitz Adam Silber des Jüngeren von Pilnikau, auf Neuhof gesessen.
Nach dem Ausbau nahm es den Namen des uralten Altstadt an, zum Unterschiede
Nieder-Altstadt genannt.
6. Anseith, Gemeinde, 7½ km südlich von Arnau. Anseith entstand
zu unbekannter Zeit auf Waldland "an der Seite" des viel älteren Ober-Prausnitz.
1774 Anseith, 1790 Anseit, 1820 Anseith, mundartlich "die Ooseit".
Ob der ON von "an der Seite" der Ober-Prausnitzer Gemarkung oder von
Oowond (souvrat) herrührt, bleibt ungeklärt. Der Bildung aus "an der Seite"
(o do Seit) für den ON ist der Vorrang zu geben.
7. Arnau, Stadt an der Elbe, Sitz des Gerichtsbezirkes. Um 1270 in Arnow,
1359 Arnaw, 1369 Arnau, 1374 Arnovia, 1391 Hostyny, 1407 de Hostyny alias de
Arnovia, 1569 Georg von waldstein auff Arnau usw. Der ON besteht aus den zwei
Wörtern aro, arn (Aar, Adler), oder aus dem daraus gebildeten Personennamen
(PN) Arno, Arnold und dem "ouwe" "Aue, Au". Die tschechische
Form Hostinne geht auf host "Gast" zurück.
8. Arnsdorf, Gemeinde, 2 km n. von Arnau. 1437 in Arnsdorfie, Arnstorph,
1507 do arssdorffa, 1565 von Arnsdorff, 1713 Ahrnsdorff, 1716 Ernstorff, 1790
Arnsdorf. Der ON Arnsdorf wurde früh aus Arnoldsdorf oder ähnlicher Anfangsbezeichnung
zu Arnsdorf. Es dürfte zu gleicher Zeit mit Arnau, zwischen 1260 und 1270 entstanden
sein und teilt mit jenem die Bildung und Entstehung des ON.
9. Bausnitz, Gemeinde, 5 km osö. von Trautenau. 1545 Bohuslawicze, 1582
oberhalb der Paußwitz, 1654 Bauslawicze, 1754 Dorf Bauszlawitz, 1790 Pausnitz,
Bausnicz, 1836 Bausznitz, 1904 Bausnitz. Die anfängliche Form stammt vom PN
Bohuslav her, Bohuslavici "die Leute des Bohuslav."
10. Berggraben, Ortschaft der Gemeinde Bernsdorf, 4½ km östlich
von Schatzlar. Bernsdorf wurde im Jahre 1700 gegründet und nach seiner Lage
im Gebirgstale benannt.
11. Bernsdorf, Gemeinde, 4 km östlich von Schatzlar. 1297 Bernarthicz,
1362 Bernhardesdorf, 1369 1405 Bernharticz, 1564 Rychtarz (Richter) z
Bernsdorfa, 1654 Berensdorf, 1790 und 1836 Bernsdorf. Bernsdorf gehört zu den
während der deutschen Ostkolonisation um 1250 gegründeten Waldhufendörfer. Als
Lokator oder erster Scholze kann ein Bernhard gelten.
12.Bielaun, Ortschaft der Gemeinde Wihnan. 8 km ostnordöstlich von
Königinhof. 1654 Belaunie wes, 1836 Bilaun, 1854 Belaun, 1904 Bilaun.
13. Bielaun, Ortschaft der Gemeinde Hermanitz, 3 km nach von Jermer.
1615 (Mühle) na Bielonj, 1790 Bielaun, 1836 und 1916 Bielaun. Der Schwarzbach,
welcher die beiden gleichlautenden Ortschaften durchfließt, soll ursprünglich
Bielyna, das ist Weißbach geheißen haben. Aus dieser tschechischen Bachbezeichnung
entwickelte sich später der ON Bielaun.
14. Bober, Gemeinde, 1 km nordwestlich von Schatzlar. 1565 mit dem neuerbauten
Dorfe Bobra (tschechisch). Der Fluss Bober wird schon zum Jahre 1005 genannt:
iuxta amnem, qui Pober dicitur ..., 1607 wes Bobr, ... les Bobrfluß, 1654, 1790
und 1836 Bober. Der Ort hat seinen Namen von dem Fluss Bober tschechisch bobr,
deutsch Biber.
15. Groß Bock, Gemeinde, Dorf zwischen Wäldern, 10 km östlich
von Königinhof. 1545 Bukowyny welkau, 1546 (1498) w Bukowinie, 1713 Großbuck,
1790 Groß Bock, Bocken, Welky Buk, Bukowina Welka, 1836 Groß Bock. Der ON Bukowina
hatte ursprünglich die Bedeutung wie bucina, das ist "Buchenwald".
16. Bösig, Gemeinde, 6 km onö. von Trautenau. 1521 Bezdiekow,
1651 Pessdiegk, 1654 Beszdiekh, 1661 Pessyk, 1790 Pösig, Bösich. Dem ON liegt
der PN Bezdjek zugrunde.
17. Bokausch, Ortschaft der Gemeinde Groß Bock, 9 km östlich von Königinhof.
1615 z Bukowska, 1636 Dorf Bukowska, 1654 Na Bukowssti, 1790 Bokausch, Pokausch,
1836 Einschicht Bokausch oder Buschhäuser. Anfänglich hieß der Ort Buky (Buchen).
Als er verödete, hieß die Gegend Bukowsko. Nach der Wiederbesiedlung blieb der
Wüstungsname Bukowsko, deutsch Bokausch, bestehen.
18. Bukowina, Klein, Ortschaft der Gemeinde Chwalkowitz, 7 km nordöstlich
von Jermer. 1545 Bokowinku malu, 1654 Mala Bukowina, 1790 Klein Bok, Boken,
1836 Klein-Bock oder Klein Bukwe, eigentlich Klein-Bukowina, 1886 Kleinbock.
Über die Entstehung des ON siehe bei Groß Bock.
19. Bukowina, Ortsteil von Güntersdorf, 3 km nördlich von Königinhof.
1461 v Bukovine, 1506 und 1654 Bukowina. Diese Bezeichnung blieb bis 1945 mit
eigener Hausnumerierung. Über die Bildung des ON siehe ebenfalls bei Groß Bock!
20. Brenden, Ortschaft der Gemeinde Radowenz, 8 km östlich von
Trautenau. 1790 Brenden, 1836 Brenden (Paseka), Brennten, Brenda oder Bränden.
Der ON rührt wahrscheinlich vom Abbrennen des Waldes für die neue Ortschaft
her. Auf diesem freien Platze (paseka), wurde dann Brenden erbaut.
21. Brettgrund, Gemeinde, ½ km südlich von Schatzlar. 1595 ...
Mühlen, eine Brettsäge und eine Walkmühle "im Grunde", 1607 ves Prettgrunt,
1614 Pretgrundt, 1654 ves Bratgrunt, 1790 und 1836 Brettgrund. Die seit alter
Zeit "im Grunde" stehende Brettmühle oder -säge hat der späteren Ortschaft
den Namen gegeben.
22. Borowitz, Groß-, Gemeinde, 7 km ostnördlich von Neupaka. 1382 Borowniczy
villam, 1548 w borowniczy, 1544 w borowniczy welike, 1654 Borovnice, 1790 Groß
Borowicz, 1835 Groß Borowitz. Dieser ON rührt von borovy les her, das ist Kiefernwald.
Der Dorfbach dürfte einst den Namen Borownicze geführt haben.
23. Borowitz, Klein-, Gemeinde, 6 km südwestlich von Arnau. 1436 v Borovnici,
1544 w Borowniczie, 1565 wes Borowniczka mala, 1590 we wsi Borowniczcze, 1617
Hanns Paczlt, Richter zu Klein Burwitz, 1654 Borovnice Mala, 1790 Klein Borowicz,
1835 Klein Borowitz. Auch hier gilt das vorher Gesagte. 1561 ist die Bevölkerung
beider Borowitz deutsch.
24. Burg, Häusergruppe der Gemeinde Leuten, 2 km südöstlich von Königinhof.
1459 proti Borkam, 1473 dvur Borky, 1543 w Borkach, 1594 tvrz Borky, 1654 Purg,
1790 Burg. Ein topischer ON, wie alle, die mit Wald zu tun haben, von borky,
das ist Kiefernwäldchen oder Wäldchen überhaupt herzuleiten.
25. Burkersdorf, Gemeinde, 5 km südlich von Trautenau. 1542 Strzytez,
1544 Strzitetz oder teytsch Burkherstorff, 1571 die Gemein zu Burkersdorf, 1654
Burgerßdorff, 1790 Burkersdorf, 1836 Burgersdorf (Citer). Der deutsche ON leitet
sich von einem Burghard (Burchardesdorf) her. Auf "Ried, morastiger Ort"
soll der tschechische ON hinweisen.
26. Burghöfel, Ortschaft der Gemeinde Anseith, 8 km südlich
von Arnau. 1681 ... vom Hans Blaschken ... auf der Borg ..., 1697 Friedrich
Erben Burgbauer in Oberprausnitz, 1705 ... 15 Chalupen ... aufbauen lassen solle
. . . 1713 Bürgkhöffel, 1720 Burkhof, 1771 Burghöffl, 1835 Burghöfel.
Burghöfel, einst ein Bauernhof, zu Oberprausnitz gehörend und "auf
der Borg" genannt. Ob vorher hier einst eine Burg stand, ist unsicher.
Nach 1705 wurde der Ort angelegt.
27. Döberle, Gemeinde, 5½ km nordöstlich von Trautenau.
1260 Debrny, Dobrni, 1297 Doberni, 1500 Döberlin, 1560 ves Debrno, 1654
Dobrle, 1790 Döberle. Der Ort Döberle bestand schon vor Trautenau.
Der ON Döberle kommt vom slawischen "debrz", das ist Tal, Schlucht,
Kluft. Als Orts- und Bachname kommt er häufig in der Form Debrna, Debrne
vor. Er ist slawischen Ursprungs.
28. Döberney, Ober, Ortschaft der Gemeinde Königreich II, 8,5
km nordwestlich von Königinhof. Es gehörte zum Montangut D. Bis 1762
wurde von hier aus dem Königreich Holz für das Bergwerk in Kuttenberg
auf der Elbe weitergeflößt. 1784 unterstand es dem obersten Münzmeister
in Böhmen und nach 1813 dem Bergamte Pribram.
29. Döberney, Oels, Gemeinde, 4,5 km südlich von Arnau. 1544 w debrnem,
1592 Dorff Deberney, 1623 Dubrney, 1640 in Debronaj, 1684 bei der Teberney,
1716 Dewerney, 1790 Elsner Deberney, Dobrnay, 1835 Oels Döberney. Bis zum Jahre
1878 war Oels-Döbeney immer eine Ortschaft von Niederöls. Über die Deutung des
ON siehe das Gesagte bei Döberle.
30. Dörrengrund, Gemeinde, 2,5 km nördlich von Marschendorf. 1790 Dörregrund,
1836 Dörrengrund. Im "dürren Grunde" wurde zu unbekannter Zeit der
Ort angelegt. Seit 1873 von Marschendorf abgetrennt und eigene Gemeinde.
31. Dunkelthal, Gemeinde, 1 km westlich von Marschendorf IV. 1790 und
1836 Dunkelthal. Der ON entspricht der geografischen Lage des Ortes.
32. Dubenetz, Gemeinde, 5 km südlich von Königinhof. 1343 eccl. s. Venceslai
in Dubenetz, 1369 Duberziecz, 1394 in Dubnecz, 1455 oldrzich Dubenczky, sonst
immer Dubenecz, Dubenetz, Dubenec. Der ON erinnert an die Eiche. Noch bevor
der Ort entstand, führte der Bach den Namen Dubenetz.
33. Ferdinandsdorf, Ortschaft der Gemeinde Gradlitz, mundartlich Fredatol,
5 km östlich von Königinhof. 1713 Ferdinanfsdörffel, 1790 und 1836 Ferdinandsdorf.
Der Ort wurde in den Jahren 1701 1703 auf obrigkeitlichen Waldgründen
unter dem Amtshauptmann von Gradlitz, Paul Franz Ferdinandi, erbaut und erhielt
nach ihm seinen Namen.
34. Forst, Gemeinde, 6 km südöstlich von Hohenelbe. 1507 a u fforsstie
... lesu fforsstu, 1590 ves Forsst, 1595 im Forscht, 1654 fforsst wes, dann
immer Forst. Forst erhielt seinen Namen von dem dort befindlichen Walde, mittelhochdeutsch
vorst, althochdeutsch forst, "Bannwald" genannt.
35. Franzenthal, Ortschaft der Gemeinde Rochlitz an der Iser, südöstlich
von Rochlitz. 1686 Frantzenthal, 1688 in Frantzen Thall, 1700 Christoff Schier
In Frantzenthall, 1761 ex Frantzenthaal, 1785 bis an die Frantzenthaller Felder,
dann Franzenthal. Franzenthal hat seinen Namen zum Andenken an Franz Paul von
Harrant, Besitzer der Herrschaft Starkenbach bis zum Jahre 1701.
36. Freiheit, Stadt, südlich von Marschendorf. 1553 ... über die brücke
zur Jungenbuchen, welche man itzt die Pirgkfreiheit nennet, 1568 mestecko Freiheit,
1571 heuser auf der Bergfreiheit, 1573 der richter von der Freiheit, 1577 dem
berckstettlein genant die Pergfreiheit, 1580 inwoner auf dem gold und silberbergwerk
des pergstettels Freiheit unter dem Gülden Rehorn genant. Freiheit verdankt
seine Entstehung dem ehemaligen Goldbergwerke unweit des Dorfes Glasendorf.
37. Friedrichsthal, Gemeinde, 1 km westlich von Spindlermühle. Fabian
Donth aus Rochlitz erbaute im Jahre 1746 in Krausebauden eine Glashütte. Die
daraus entstehende Ortschaft wurde nach dem Besitzer der Herrschaft Starkenbach,
Friedrich August Gerwas, Reichsgraf von Harrach zu Rohrau 1742 bis 1749, Friedrichsthal
benannt. 1771 von Fridrichs Thal. 1787 wurde die Hütte aufgelassen, ein Eisenhammer
eingerichtet.
38. Fuchsberg, 1,5 km südlich von Hohenelbe, Ortschaft der Gemeinde Harta.
1564 auffm Fuchsberge, 1565 na ffuksperku, 1676 Mayerhoff Fuchsz Berg, 1835
Fuchsberg. Hans Cetritz vom Karisch erbaute hier eine Feste mit Meierhof. Der
Berg erhielt seinen Namen von den häufig vorkommenden Füchsen.
39. Gabersdorf, Gemeinde, 5,5 km nordnordnöstlich von Trautenau. 1260
villa Lubech, 1297 Lubecz, 1361 Gebhardsdorf, 1492 Gebersdorf, 1564 z Gaebrstorffa,
1654 Gaberßdorff, 1836 und 1790 Gabersdorf. Der Ort erhielt den ersten Namen
vom tschechischen PN Lubek-Libek, nach der deutschen Besiedlung von einem Gebhard.
40, Georgengrund, Ortschaft der Gemeinde Altenbuch, 6 km südwestlich
von Trautenau. 1836 und 1790 Georgengrund. Den Namen bekam Georgengrund vermutlich
vom einstigen Besitzer. Georg Stosch von Kaunitz (1556 1571).
41. Glasendorf, Gemeinde, 3 km östlich von Marschendorf. 1521 Sklenarczicze,
1539 Glasendorff, 1553 Sklenarzowicze, 1675 und später Glasendorf. Glasendorf
hieß ursprünglich Glasersdorf, nach dem Glaserhandwerk. Wie bei dem anfänglichen
Albersdorf wurde der ON im Volksmunde zu Glasendorf.
42. Goldenöls, Gemeinde, 5,5 km nordöstlich von Trautenau. 1297 Olesna,
1384 1399 Olesna theutonicalis, 1405 Olessna, 1521 ves Wolessnitzy, 1654
Oelße, 1790 und 1836 Goldenöls. Der ON hat wie alle Öls und Olesnice einen mit
Erlen bestandenen Bach zum Ursprung, olse = Erle. Also hat der Bach dem Dorf
den Namen gegeben. Daß Goldenöls schon 1297 von den Deutschen besiedelt war,
zeigt die Form Deutsch-Öls.
43. Grabschütz, Gemeinde, 4 km nordnordöstlich von Jermer. 1385 Krabczicz,
1615 ves Krabcziczy, 1654 Rabssycze, 1665 (1636) Grabschicz, 1713 Grabschietz,
1854 Grabschütz. Der ON ist slawisch und stammt von Krabka das ist Büchse, Schachtel
(krabice) ab: Die Leute des Krabka Krabcici.
44. Gradlitz, Marktgemeinde, 4 km östlich von Königinhof. 1316 Grediss,
1369 1399 Gredist, 1405 Gredisch, 1413 Hradystye, 1541 hradisstie herzmann
chausnik, 1665 Gradlicz, 1713 und weiter Gradlitz. Vor der deutschen Besiedlung
stand hier eine slawische Burganlage. Der Name Burgstätte (hradisstie) wurde
eingedeutscht zu Gradlitz.
45. Gränzdorf, Ortschaft der Gemeinde Rochlitz an der Iser, 1 km nördlich
davon. 1620 die New Erbawte wüstung auff dem Newen Gräntzdorff, 1664 Grzentzdorff,
1854 amtlich Gränzdorf. Die Lage des Ortes nächst der Schlesischen Grenze gab
ihm den Namen.
46. Großaupa, in drei Gemeinden geteilter Ort, 5 km nordwestlich von
Marschendorf. 1790 Groß Aupa, 1836 Groß-Aupa. 1476 wird der Fluß (w Upie) erstmalig
genannt, dem auch Trautenau (Upa) seinen ersten Namen verdankt. Das Gewässer
gibt auch hier dem späteren Ort den Namen. Hüttel berichtet 1567 erstmals von
der Erbauung der neuen Klause auf der Kleinaupa. Dem Holzflößen verdankt die
Besiedlung ihren Ursprung.
47. Gutsmuts, 1. Ortschaft der Gemeinde Ober-Öls, 1,5 km norwestlich
von Arnau. 1618 aufm Gutsmuts, 1700 Guttß Mutz, 1705 gutzmutzs, 1714 gutzmutz,
1720 Gutsmuths, 1785 Gutzmutz. 2. Ortsteil von Arnau (13 Häuser). 1727 Beym
guths Muths, 1798 am Gutzmutz.
Die Fiebighäuser, ein Ortsteil von Arnau mit 25 Häusern, erhielten ihren
Namen von dem ehemaligen Gemeindeviehtrieb. In den Arnauer Stadtbüchern aus
den Jahren 1505 und 1528 heißt es "am hohen Viehweg", mundartlich
Viehwich genannt. Der ON Gutsmuts rührt entweder von einem PN her, in Stuttgart
gibt es einen Guths-Muths-Weg, oder es handelt sich um einen Wunschnamen, z.
B. "seid guten Mutes."
48. Güntersdorf, Gemeinde 3,5 km nördlich von Königinhof. 1654 dil vsi
Ginterstorfu, Kinterßtorff, 1790 Günthersdorf, 1781 Güntersdorff. Der Ort ist
älter als die erste Nennung und rührt von einem Gunther oder Gunter her, der
zu unbekannter Zeit, sicher aber lange vor 1654, mit der Gründung des Ortes
in Verbindung stand.
49. Guttenbrunn, Hinschiecht im Walde der Gemeinde Söberle, 5 km nordöstlich
von Königinhof. Anfänglich "zum guten Brunnen", soll Guttenbrunn im
Jahre 1506 entstanden sein. 1671 wird dort eine St. Johannes dem Täufer-Kapelle
erbaut, welche 1786 aufgehoben wurde.
50. Haatz, Gemeinde 9 km östlich von Königinhof. 1790 Brsicz samt der
Chaluppe Harzow, 1836 Hatze oder Haatz, Dorf von 12 Haatz 80. Einwohner, von
welchem Teil am linken Ufer des Schwarzen Baches 9 Häuser mit 60 deutschen Einwohnern
zur Herrschaft Gradlitz gehören. Es kommen noch die Formen Hetze und Hots vor.
Der ON soll aus Hartmann oder Hartwig entstanden und im Volksmunde zu Hats gekürzt
worden sein. Vergleiche dazu Friedrich zu Fritz, Heinrich zu Heinz, Ludwig zu
Lutz u. a. m.
51. Hackelsdorf, Gemeinde, 4 km nördlich von Hohenelbe. 1488 u wsi Hertwikowicz,
bliz Lagnowa (nahe bei Langenau), 1606 Hertwikowicze, 1628 Hertikowicze, 1633
Hertkowecz, 1616 Hackelsdorff, 1676 Hackelsdorffer Höhe, 1713 Hartwikowitz oder
Hackelsdorff, 1784 Hakelsdorf, 1835 Hackelsdorf. Dr. Profous meint, dass neben
dem tschechischen Hertwikowitz Hackelsdorf angelegt wurde. Die Bergwerkssiedlung
geht aber auf einen Hartwig oder Hertwig zurück, der dem Namen nach eher ein
Deutscher gewesen sein kann.
52. Haindorf, Ortschaft der Gemeinde Deutsch-Prausnitz, 10 km südlich
von Trautenau, vom Walde Königreich umgeben. 1539 wurden in der Gegend von Haindorf
elfeinhalb Hufen Waldes ausgemessen, zwischen Koken und Prausnitz heißt es in
der böhmischen Landtafel, und verkauft. Hier entstand später Haindorf 1836.
Haindorf (auch Haindörfel), ein auf Dominikalgründen erbautes emphyteutisches
Dorf. Der ON nennt das Dorf im Hain (Wald). Hier stand vielleicht vorher ein
Meierhof.
53. Harta, Gemeinde 3 km südöstlich von Hohenelbe. 1574 Meierhof Hart,
1602 dwur Hort, 1612 In der Hart, beym Harter Vorberch (Meierhof), 1676 Hardt,
1695 Davidt Hoffmann in der Hort, 1761 dem Schaffer in der Harth, 1771 Hartter
Schaffer. Dieser ON, mittelhochdeutsch hart, hat zwei Bedeutungen. 1. Wald,
Gebirgswald und 2. fester, sandiger Boden, Brache, Weide. Der Meierhof wurde
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert zerstückelt und den Bewerbern in Erbpacht
gegeben.
54. Harrachsdorf, Gemeinde 5 km nördlich von Rochlitz. 1720 Harrachsdorf,
1735 aus Harrachsdorf, 1744 auß dem Harrachs-Dörfl, 1768 und 1785 Harrachsdorff,
später Harrachsdorf. Den Namen erhielt Harrachsdorf von dem Grafen Ferdinand
Bonaventura von Harrach, nach Schmied aber von Alois Thomas Raimund, Reichsgrafen
von Harrach und gibt 1714 als Entstehungsjahr an. Die in Neuwelt errichtete
Glashütte gab den Anlass zur Anlage von Harrachsdorf.
55. Hartmannsdorf, Gemeinde 6 km westnordwestlich von Trautenau. 1384
Hertuiciuilla, 1455 w hertwiekowiczich, 1489 und 1542 Hertwikowitze, 1544 Hertmansdorff,
1654 Härtmansdorff, 1675 Harzdorf, nach 1600 Hertemsdorf, 1790 und 1836 Hartmannsdorf.
Ein Hertwig gab dem Orte den Namen. Haatsdrof ist die mundartliche Form zu Hartmannsdorf.
56. Hasentanz, 1. Anteil zur Gemeinde Grabschütz, 6 km nordnordöstlich
von Jermer, 2. Anteil zur Gemeinde Ziesmitz gehörig, 11,5 km ostsüdöstlich von
Königinhof. 1836 und 1848 Hasentanz. Hier scheint es sich nach der Gegend um
einen spaßhaften ON zu handeln.
57. Hawelgraben, Ortschaft der Gemeinde Ziesmitz, 10 km ostsüdöstlich
von Königinhof. 1836 Ziesmitz mit der benachbarten Einschicht H., 3 Häuser,
20 Einwohner. Die wenigen Häuser rühren von einem Hawel (Gallus) her, der in
dem tiefen Tale oder Schlucht baute.
58. Hegerbusch, Teil der Gemeinde Königreich II., 7 km nordwestlich von
Königinhof. Der Berghauptmann Nikolaus Wachtel von Pantenau ließ 1565 im Walde
Königreich ein Forstamt errichten. Später werden die umliegenden Wälder als
k. k. Montangut Döberney angeführt. Deshalb gehört auch Ober-Döberney zu der
Gemeinde Königreich II. 1834 wurde mit dem Baue der Häuser in Hegerbusch begonnen.
Der ON erklärt sich aus der Forstaufsicht über die anliegenden Wälder.
59. Hennersdorf, Gemeinde 4 km südsüdwestlich von Hohenelbe. 1357 de
Brenna inferiori, 1380 Inferior Brenna, 1542 Zu Hainrichsdorff, 1562 Heinrichsdorff,
1576 Heinerßdorf, 1619 w Doleny Branne, 1633 Unter Branna, 1673 Heiners Dorff,
1703 Hennerstorff. Das Dorf hat seinen Namen nach einem Heinrich erhalten. Vergleiche.
Heinrichau für das 1424 zerstörte Benediktinerklösterlein südlich von Mönchsdorf.
Wohl mit Ober-Branna zugleich entstanden, führte Hennersdorf zuerst den Namen
Nieder oder Unter Brenna, im Volksmunde früher Brennay genannt.
60. Hermanitz, Gemeinde 2,5 km nördlich von Jermer. 1352 bis ca. 1405
Hermanicz, 1413 Herzmanicz, Pasco, miles de H. alias de Tanczberg, 1713 Herzmanitz,
1836 Hermanitz. Ein Sippenältester namens Hermann scheint an der Gründung beteiligt
gewesen zu sein.
61. Hermannseifen, Gemeinde 4 km nördlich von Arnau. 1354 Hermannsseyf,
1359 Hermannsisen, Hermannsiwe, 1369 Hermansdorph, 1385 Hermansstift, 1411 Hermaniseiff,
um 1493 zum Seufen, 1516 w Hermzayffu, 1615 Hermonzeyff, 1713 Dorff Herrmanseuffen,
ab 1790 Hermannseifen. In den böhmischen Ländern hatte das Wort Seifen nicht
die Bedeutung von durchsickerndem Wasser nach dem angelsächsischen sipan, mittelhochdeutsch
sifen. Schon im Mittelalter ging es in die Sprache der Bergleute über und bedeutete
mineralische Anschwemmung von Kies, Sand und Erde, von den Flussläufen zu Tal
geführt, wo die Leute Edelmetalle herauswuschen. Ein Hermann war auch hier einer
der ersten Siedler.
62. Hohenbruck, Ortschaft der Stadtgemeinde Trautenau, 1,5 km südlich
davon gelegen. 1260 Humbrocz sive Vogschi, 1485 Hohenbrück, 1521 wes Humbergk,
1542 zur Hohenbrucken, 1532 Humburk, 1562 von der Hochbrücken, 1600 zur Hohenbrücken,
ab 1790 Hohenbruck. Hohenbruck bestand schon vor dem Jahre 1260 und hatte früher
als slawische Siedlung vermutlich Wojschtschie geheißen, was auf Heer, Krieg,
Schlacht hinweist.
63. Hohenelbe, 1359 Wrchlab, 1367 Wrchlaw, 1369 Wrychab, 1384 Wrchlabie,
1388 Wrchlavia, 1518 Hohenelb, hy zwr Hohen elb, 1554 Hoenelb, 1561 umb die
Hohenelben, 1631 zu Hohelb, 1693 Hohen Elb, 1713 Hohen Elbe, später Hohenelbe.
Neben der Siedlung Wrchlab bestand im 14. Jahrhundert eine zweite deutsche Ortschaft.
1365 Suswisdorf, 1409 in villa Gimdorf, um 1493 Gißdorf, 1533 Cristoff von Gendorf
auf Gisdorf, 1534 Gisdorf. Über beide ON siehe meinen Aufsatz im Riesengebirgs
Jahrbuch 1965, Seite 101 ff.
64. Hohenelbe, Ober-, schließt sich nach Norden an Hohenelbe an und wurde
früher, 1674 in der Dorfschafft Hohen Elbe ober dem Stadtel, genannt. 1687 in
Oberhohen Elb, 1677 in dem oberen Dorffgericht Hohen Elb, 1692 in der Dorffschafft
Obergemein Hohen Elb, 1720 ober hohen Elbe, 1743 Von ober Hoen Elbe. Es hängt
mit der Geschichte Gießdorfs und Wrchlabs zusammen und reicht also in eine viel
frühere Zeit. Der "Hamrich" (Hammerwerk) und die Schmalzgruben zeugen
davon, dass hier einst Schmelz- und Hammerwerke standen.
65. Hohenelbe, Nieder-, Stadtteil von Hohenelbe, der sich im Süden an
die Stadt anschließt und 1904 mit der Stadt vereinigt wurde. 1653 auß der Niederhohenelb,
1655 auß der Nider Elbe, 1673 die Dorf schafft Hohen Elb Unterm Stadtel, 1687
in Niederhohen Elb, in der Nieder Gemein Hohen Elb, 1720 Nieder-Hohen Elb, 1742
nieder Hoen Elbe. Das bei Hohenelbe Gesagte gilt auch für Nieder-Hohenelbe.
66. Huttendorf, Gemeinde 6 km südöstlich von Starkenbach. 1403 de villa
Lhota, 1523 lhota, 1561 Welhota, 1601 sty wesnicze Lhoty Zahaysky, 1650 Kasspar
Rychtarz Zelhoty, 1658 ze Wsy Hottendorfu, 1662 Z hutn Dorffu, 1698 in dem Dorff
Huttendorff, 1785 Huttendorff, 1790 und später Huttendorf. Der ON Huttendorf
geht auf das alttschechische "lhota" zurück und bedeutet Erleichterung,
Befreiung, Freiheit, ähnlich dem deutschen Freiung. Die Bewerber genossen einige
Jahre, von lhuta = Frist, Steuerfreiheit. Aus Lhotendorf wurde im deutschen
Munde erst Hotten- und dann Huttendorf. Lhota und Lhotka zählt man in Böhmen
nicht weniger als 315!
67. Johannesgunst, Ortschaft der Gemeinde Hermannseifen, 5,5 km nordöstlich
von Arnau. Johannisgunst wird 1820 erstmalig erwähnt. 1835: neuerbautes Dorf
auf einer Anhöhe östlich Hermannseifen, ist nach dem Freiherrn Johann von Silberstein,
durch dessen Gunst es entstanden ist, bekannt.
68. Josefshöhe, Ortschaft der Gemeinde Anseith, 7 km südlich von Arnau.
1837 in dem Dorfe Josephshöhe, ab 1854 Josefshöhe. Dieser Ort wurde zwischen
1810 und 1820 auf der Höhe angelegt und zu Ehren des Barons Josef von Silberstein
( 1839) Josefshöhe genannt.
69. Jungbuch, 7 km nördlich von Altenbuch, 5 km nordwestlich von Trautenau.
1358 Juuenis fagus, 1395 Juuenifago, 1455 w Mladych Buczyech, 1486 Hannes Schtosch
von Targowicz gesassen zcu der Jungen buchen, 1654 Nowy Buky, Jung Puchau, 1790
Jung Buch. Der Ort entstand um 1250 wie Altenbuch. Siehe das dort Gesagte.
70. Kaile, Gemeinde 8 km südlich von Trautenau. 1436 WaldMnichowec, welcher
am Walde Königreich bei Kaile liegt, 1545 Key, um 1600 Dorf Kaile, 1654 Kyge,
1790 Keule, Kheyl, Kige von 82 Nummern, 1835 Kayle, eigentlich Keule mit 109
Häusern und 735 Einwohner. Kaile, richtig Keule, ist die deutsche Übersetzung
von Kyje = Keule, Stock, Prügel. Welcher von beiden ON älter ist, bleibt unbestimmbar.
71. Kaltenberg, Ortschaft von Rochlitz an der Iser, 1,5 km nördlich davon.
1621 Umb di newerbawte Wüstung Auff dem kalden Berge, 1664 Kaltenburg, 1724
von Kaldenberg, 1742 von Kahlenberg, 1790 Kaltenberg, liegt auf einem Berge
gleichen Namens. Kaltenberg erhielt den Namen von dem Berge Kaltenberg.
72. Kaltenhof, Ortschaft der Gemeinde Altenbuch, 2,5 km südlich von Trautenau.
1790 Kaltenhof von 40 Nummern, 1835 42 Häuser 284 Einwohner. Dieser Ort entstand
im 18. Jahrhundert aus einem obrigkeitlichen Meierhof, früher Vorwerk, mundartlich
Vorworich genannt. 1775 wird es Galdenhof genannt. Die Höhenlage brachte ihm
die Bezeichnung "koldos Vorworich" ein.
73. Karlseck, Ortschaft der Gemeinde Kottwitz, 1 km südlich von Arnau.
1773 Carlsök, 1785 Herrschaftlicher Mayerhoff Karlstock, 1794 Kottwitzer mundartlich
Khalaseck, auf der Kriegskarte 1781 der "neue Hoff". Ein nach 1759
entstandener obrigkeitlicher Meierhof, welcher später mit dem Kottwitzer Hof
(1793) zerstückelt wurde und die Ortschaft Karlseck bildete. Die Form des Geländes
und ein unbekannter Karl gaben dem Ort den Namen.
74. Kaschow, Gemeinde 5,5 km südöstlich von Königinhof. Ursprünglich
hieß Kaschow Ujezdec, 1448 Hermannus dictus Kasse (Kasche) de Wtelna, 1545 Waczlaw
Kassowsky z Augezdcze, 1603 na Kassowczi, 1654 Kassow, 1790 Kaschow, Kaschhof,
von 28 Nummern, 1835 Kaschow 30 Häuser 188 Einwohner. Der Name kommt vom FN
Kasche = Brei her. Er ist als solcher schon 1373 anderwärts urkundlich belegt.
Der Genitiv Kasuv, wozu dvur (Hof) zu ergänzen ist, führte schließlich zu Kaschow.
75. Katharinadörfel, Ortschaft der Gemeinde Kottwitz 4 km südöstlich
von Arnau. 1713 Capellen. Die erste ober Kottwitz auf einem Berg gelegen (Sub
titulo) St. Catharinae, 1720 S. Catharinaberg, 1785 Sct. Katharina Flure, 1789
Katharina Dörfel, 1790 Katharinenkapelle. Mundartlich Khatarienderfla, ei a
Teicha, eim Khiesala. Der Sage nach entstand die Kapelle um 1370. Sie gab der
vor 1790 gegründeten Ortschaft den Namen.
76. Ketzelsdorf, Gemeinde 6 km nördlich von Königinhof. 1360 Koczlerstorf,
1364 in Koczleriuilla, 1365 Coczlerzow, 1369/99 Goczlerivilla, 1409 Kecendorf,
1416 Allsche von Werdegk und Elzka sein weip verkaufen Werdeck und Keczlendorf
usw., 1534 Ketzzeldorff, 1654 Kaczlyrzow, 1790 Ketzelsdorf. Der ON rührt von
einem Kotzler her, das ist der die Wolldecken anfertigte, mittelhochdeutsch
"kotze" genannt. Vergleiche die mundartliche Form für Pferdedecke
oder das Umhängtuch für Frauen "Ketz"!
77. Kladern, Gemeinde 7,5 km ostnordöstlich von Königinhof. 1415 in Claderubyech,
1457 Cladruby villam, 1541 ves kladeruby, 1665 Df. Kladern, 1790 Kladern, Kladrub
von 44 Nummern, 1835 Kladern 47 Häuser 339 Einwohner. Dieser ON setzt sich zusammen
aus klada, Holzstamm, Klotz, Balken und roubati, den Baum fällen. Die Kladorubci
waren Holzfäller. Kladern ging durch die deutschen Einwohner aus der slawischen
Nennung durch Abschleifen hervor.
78. Klinge, Ortschaft der Gemeinde Jungbuch, 6,5 km nordnordwestlich
von Trautenau. 1790 Klingen 6 Nummern, hier war eigentlich vor Zeiten das Goldbergwerk,
später Klinge. Der ON geht auf das althochdeutsche "klingo" und "klinga",
Gießbach, dann die durch ihn gebildete Schlucht, mittelhochdeutsch "klinge",
(Metallblättchen), Gebirgsbach, Talschlucht, zurück. Das Goldbergwerk, die große
Pinge genannt, wird 1577 erwähnt. 1765 wurden auf dem "Pochelt" nochmals
Schürfversuche angestellt, 1772 aufgelassen und 1781 das Pochwerk abgetragen.
Der Bach, die Klinge, gab der Ansiedlung den Namen.
79. Klebsch, Ortsteil von Klein-Borowitz, 7 km südwestlich von Arnau.
Um 1590 Chlebisstie, 1785 Feld im Klebisch, 1854 Klebsch. Dieser ON, 1590 vielleicht
noch Flurname, bedeutet soviel wie Ort des Brotes oder Brotstätte. Deshalb ist
die tschechische Übersetzung Kleps (Klepsch) abwegig. Es hat mit klepati, klopfen
nichts zu tun. Dafür deutet die Form von 1785 noch auf den ursprünglichen Namen
hin.
80. Kleinaupa, Nieder-, Gemeinde 6 km nordnordwestlich von Marschendorf
IV und Kleinaupa, Ober-, 8,5 km nordnordwestlich von Marschendorf IV
gelegene Gemeinde. Beide Gemeinden nennt Schaller 1790: Ober-Klein-Aupa von
71 Nummern, Nieder-Klein-Aupa von 56 Nummern liegt am Fuße der bekannten Schneekappe.
Wie so oft, wurden die beiden Siedlungen nach dem rechten Zufluss der Aupa,
der Kleinen Aupa benannt. Die Orte verdanken der Holzflößerei im 16. Jahrhundert
ihr Entstehen. 1551 wird davon von Hüttel berichtet und nach ihm ist Anno domini
im 1567 jare die kleine wasserklausen ... zum ersten auf die Kleinaupe erbaut
worden ..., zum andernmahl wieder "im 1575 jar von neues erbaut worden
von eim klausenmeister Hans Oter von Aussig, die klein klausen hat ihren namen
von der Kleinaupen bekommen" usw.
81. Königreich. Obwohl ursprünglich keine Siedlung, sondern ein Teil
des ehemaligen Grenzwaldes, der nach der deutschen Besiedlung verblieb, soll
er doch hier mit aufgenommen werden. 1489 der wald im künigreich. 1561 auf dem
Konigreich, 1590 les za Kralowstwim, 1668 im Khönigreich, 1720 Königreich sylva.
Im südlichen Teil des Königreichwaldes entstanden vier Gemeinden. 1832 die Orte
Weiberkränke, Neu-Rettendorf, Neu-Koken und Neu-Söberle als Königreich I. Teil;
dann etwa um dieselbe Zeit Hegerbusch. Es bildet mit Ober-Döberney eine politische
Gemeinde unter dem Namen Königreich II. Teil; der III. Teil besteht aus Neu-
und Ober-Nemaus. Königreich IV. liegt auf der rechten Seite der Elbe und wird
von den Ortschaften Vorder- und Hinter-Mastig gebildet.
82. Königinhof, Stadt an der Elbe, Sitz des Gerichtsbezirkes gleichen
Namens. 1357 Curia (Hof), 1360 in Curia civitate dicta Howeleyns, sonst in den
lateinischen Urkunden meist Curia, 1436 Curia alias Dwor, 1485 zum Hoff, usw.
Der Name Königinhof bürgerte sich erst spät ein, obwohl Königinhof
schon seit 1399 eine königliche Leibgedingstadt gleich Trautenau war. Davon
erhielt die Stadt später den Namen Hof der Königin oder Königinhof.
Sie gehörte bis ins 16. Jahrhundert zum Trautenauer Gau und Burgbanne.
Bis zum Beginn der Hussitenkriege hatte sie einen deutschen Bürgermeister
mit deutschen Ratsherren.
83. Königshan, Gemeinde an der Landesgrenze 4,5 km nordöstlich
von Schatzlar. 1289 Kunigeshain, 1404 Konigshain, 1521 Kynykshayn, 1542 Kynigshan,
1654 Khönigshann. Dieses Dorf wurde im königlichen Grenzwalde, Wald
= Hain, um 1250 von deutschen Siedlern mit den anderen deutschen Dörfern
gegründet. Richtig müsste der Ort Königshain heißen.
84. Koken, Gemeinde 6,5 km ostnordöstlich von Königinhof. 1415 in Kokotowye,
1473 kokotow, 1541 wes kohautow, 1654 Kokoutovice, Khetten, 1713 Kocken, 1790
Koken, Klokotow, 1836 Kokotow, jetzt Koken. Der ON ist dem FN Kokot, Kohout
(Hahn) entlehnt. Er wurde in Verbindung mit Hof gebildet, Kokotow dwur oder
später Kohoutuw dwur. Die Bezeichnung Hof ist dann in der Regel weggelassen
worden, sodass der Genitiv des FN zum ON wurde.
85. Kolbendorf, geteilt in die Gemeinden Nieder- und Ober-Kolbendorf,
beginnen ½ km nördlich Marschendorf und ziehen sich mit kurzer Unterbrechung
gegen Norden bis an die Landesgrenze, am Kolbenbache gelegen. 1541 Lisetziny,
1553 Lisecziny, 1623 Kobly, Khoblno. 1654 Kolbendorf, 1546 am Kolwenflöslein
hinaus, 1575 ... ist die klause im Kolwenthal erbaut worden (Hüttel), 1790 und
später immer Kolbendorf. Der deutsche ON dürfte auf den FN Kolbe zurückgehen,
der schon 1494 von Hüttel erwähnt wird: Paul Kolbe schlief bein der magt die
nacht ... . Die tschechische Bezeichnung geht auf lisy-kahl zurück.
86. Komar, Gemeinde 3 km nördlich von Königinhof. 1591 werden in einer
Bestandsaufnahme der Herrschaft Ketzelsdorf die Wälder Komarow und Unter-Komarow
genannt. Der Ort bestand noch nicht, aber der Wald gab dem späteren Dorfe den
Namen. Komor bedeutet deutsch Mücke, Gelse und war ein tschechischer FN. Vergleiche
Muck als FN im Deutschen.
87. Komarow, Ortsteil der Gemeinde Nimmersatt, 11,5 km südsüdöstlich
von Trautenau. Die bei Komar gemachten Angaben sind, was die Namendeutung anlangt,
auch hier zutreffend.
88. Kopain, Ortsteil der Gemeinde Groß-Bock 9 km östlich von Königinhof.
1638 na Kopaninach, 1665 Kowen, 1680 drei Chaluppen Copayen genannt, 1790 Kopein
von 25 Nummern, 1836 Kopain 26 Häuser 157 Einwohner. Ein auf Waldland im 17.
Jahrhundert entstandener Ort. Kopanina bedeutet nämlich Neuland, Gereute, Holzschlag.
89. Kottwitz, Gemeinde 4 km süsöstlich von Arnau. 1362 Chotyenicz. 1363
Cotwicz, 1370 Chotwicz, 1403 Chotowicz, 1415 Kotwicz, 1476 Chotobice, 1538 Chotwitz,
1687 Chottwitzer Mayerhoff, später immer Kottwitz. Für die Entstehung des ON
gibt es mehrere Deutungen, aber alle gehen auf slawische Appellative zurück.
Hier nur zwei: Von chot' = Gatte und von chot = lateinisch alactritas animi,
deutsch Herzensbereitschaft, Eifer, Lebhaftigkeit. Der ON war 1363 schon eingedeutscht.
Kottwitz wurde um 1250 im Zuge der Ostkolonisation als Waldhufendorf angelegt.
90. Krausebauden, Gemeinde 12,5 km westnordwestlich von Hohenelbe. 1665 ...
hat diese Bauden von seinem Vatter ... George Kraußen ... Kaufflich an sich
gebracht, 1720 Krausenbauden, 1764 auß den Krausebauden und später. Krausebauden
entstand bald nach 1600, von einem Kraus oder Krause begründet.
91. Krinsdorf, Gemeinde 1,5 km südöstlich von Schatzlar. 1521 Krymsstorff,
1529 erbrichter zu Krinsdorf, richter zu Krinsdorf, 1538 Kryensdorf, 1539 Kriensdorff,
1654 Grinsdorf, 1790 Krinsdorf, Grünsdorf von 60 Nummern, liegt an dem Bache
Litsche, 1836 Krinsdorf (eigentlich Grünsdorf). Der ON hat vermutlich mit Kren
(Meerrettich), mundartlich Krien, nichts zu tun. Ebenso scheidet "grün",
wenn man die Mundart zu Rate zieht, aus. Die Stammsilbe dürfte sich aus einem
unbekannten PN (Personennamen) im Volksmunde abgeschliffen und verkürzt haben.
Vergleiche Hartmannsdorf zu Haatsdrof, Weigelsdorf zu Weisdrof usw. oder Reinoldishain
zu Rennzähn.
92. Kukus, Gemeinde 5,5 km südöstlich von Königinhof. 1713 Kuckus, 1718
Kukus-Brunn, mundartlich Kuks. Der ON leitet sich von Kux = Bergwerksanteil
her. Kukus wurde erst durch den Grafen Franz Anton Sporck bekannt, über eine
Beziehung zum Bergwesen in der Umgebung liegen keine Anhaltspunkte vor.
93. Lampersdorf, Gemeinde 3 km östlich von Schatzlar. 1521 Lampertice,
1538 Lampersdorf, 1553 Lampersdorff, 1654 und später immer Lampersdorf. Dieses
Dorf hat seinen Namen einem Lambert oder Lampert zu danken; es ist viel älter
als die erste Nennung.
94. Langenau, anfangs ein einziges, über 8 km langes Dorf, südsüdöstlich
bis nordöstlich von Hohenelbe gelegen. 1355 Langnow, Langnaw, 1359 Lognow, 1424
Lagnow, 1437 w lanowie, 1474 in villa langnaw, 1518 wes lanow, 1564 Langenau,
1620 yn langnau, 1626 auff Langenaw, 1687 und später Langenau. 1542 der Niederrichter
zu langnaw (Nieder-Langenau), 1654 Mittel-Langnaw, 1519 horzeyssi wes lanow,
(Ober-Langenau), 1657 Von der Klein Gemein Langenau, 1699 in Klein langenau.
Das lange Waldhufendorf wurde später in Nieder-, Mittel- und Ober-Langenau geteilt.
Außerdem erhielt der Arnauer Teil von Langenau die Bezeichnung Klein-Langenau.
Der ON entstand aus der geographischen Lage und seiner ungewöhnlichen Länge
für ein Dorf, aus "uf der langen ouwe", auf der lange Aue.
95. Lauterwasser, Gemeinde 7 km östlich von Hohenelbe. 1437 in lawtrwoser,
in lauterwosser, 1512 wes Lautrwaser, 1553 k Lautrwosru, 1615 wes Lautterwasser,
1755 von Latterwasser, später Lauterwasser. Der Ort hat seinen Namen von der
Reinheit des Silberbachwassers; in der Mundart sagt man nicht "rein",
sondern "lato" = lauter. Zur Zeit des Bergbaues führte der Silberbach
in Schwarzental trübes Wasser. Bevor nun das Wasser Langenau erreichte, war
es wieder "lato", rein.
96. Leopold, Ortschaft der Gemeinde Hermannseifen, 5,5 km nordnordöstlich
von Arnau. 1713 Leopoldesdorff, Leopoldsdorff, Leopoldt, 1790 Leopold 21 Nummern,
ein von Leopold Wilhelm Albrecht Grafen von Waldstein 1677 angelegtes Dorf.
Nach 1648 war es Mode, neuen Orten den Namen des Grundherrn vorauszusetzen oder,
wie in diesem Falle, einen seiner Taufnamen allein als ON zu setzen.
97. Liebthal, Gemeinde 4 km südlich von Königinhof. 1489 Libotow, 1548
Libotov, 1654 Lybenthal, 1790 Liebethal, Liebenthal, Libotow, 1836 Liebthal.
Es kann nicht entschieden werden, ob der aus dem PN Libota gebildete ON Libotov
oder der deutsche L. der ursprüngliche war. Sicher aber war der Ort schon lange
deutsch, bevor ihn die Steuerkommission 1654 mit dem deutschen Namen in die
Steuerrolle eintrug.
98. Littitsch, Gemeinde 5 km nordwestlich von Jermer. 1557 Liticze, 1616
wes Liticz, 1654 Lyticze, 1790 Litisch, Liticze, 1836 Littitsch 78 Häuser 438
Einwohner. Der Ort hat vermutlich den Namen von dem Rittersitz der Herren Liticky
von Schonow erhalten, welche zuerst in Alt-Nachod saßen und ihren Namen vom
Gute Schonow (Schönau) bei Neustadt an der Mettau weiterführten. Wohl durch
die deutschen Einwohner wurde aus Lititz später Littitsch.
99. Markausch, Gemeinde 6 km östlich von Trautenau. 1542 (1534) wes Markaussowicze,
1555 u Markoussowic, 1557 Markauschowitz, 1587 im Dorf Markauschowycz, 1654
Margauschowitz, im Theresianischen Kataster: Markauswietz, Markauschitz, Mark
Auschitz, 1790 Markausch von 79 Nummern, dann immer Markausch. Dieser ON hat
seine Wurzel im Taufnahmen Markousch, Marek, der dem lateinischen Marcus entspricht.
Also verdankt Markausch einem Markus seinen Namen.
100. Marschendorf, Marktflecken, Sitz des Gerichtsbezirkes gleichen Namens,
3 km lang, besteht aus vier Gemeinden, Teil I IV. 1541 Marssow, 1542
Marschendorf, 1553 Marssow se 2 hamry pustymi (Marschendorf mit den 2 wüsten
Eisenhämmern), z Marssensdorfu, 1654 Marssendorf, Marschendorff, 1544 Marsendorff
... Hanns Pirckhner Richter daselbst hat das Gericht gebaut. Niemand ist jetzt
mehr (sonst) im Dorf. Und hat Bericht gegeben, dass andere mehr auch in kurzer
Zeit dahin bauen werden. Marschendorf muss schon vorher durch den Bergbau besiedelt
gewesen sein und verödete nachher. Dem ON liegt der Name Marsch, nicht aber
Maresch, zugrunde.
101. Mastig, Gemeinde 6 km südsüdöstlich von Arnau., mit
den Ortschaften Hinter-Mastig. und Mastigbad. 1560 mlein na mostku, 1590 pod
Mosteczky Mleyn, 1645 in Mastich, 1647 in Mastiche, 1684 Der Mostiger Teuch,
Mostiger Mühl, 1697 in Mastiege, 1705 in der Mastiche, 1713 Dorffel Mastige
oder Mostek. Auf der Kriegskarte vom Jahre 1781 füllt den unteren Teil
des Ortes ein großer Teich aus, der die unterhalb liegenden zahlreichen
Mühlen trieb. Mostek oder mustek heißt kleine Brücke. Schon
in alter Zeit, um 1100, führte über die Hochburg (Wyschehrad), Oberprausnitz,
die Steintreppe, ein Grenzweg über Öls und weiter nach Polen (Schlesien),
wobei die sumpfige Niederung in Mastig durch einen Steg überbrückt
wurde. Hinter-Mastig, mundartlich die Nut (die Not) genannt, entstand erst nach
1800. Mastigbad, 1790 Pfaffenbrünnlein genannt. 1759:... daß allhier
ein obrigkeitlicher sehr guter mineralischer Quell oder Brunnen ist, so vor
die menschliche Gesundheit sehr dienlich ist.