Dr. Paul Aust

Kunstmaler
aus Hermsdorf unterm Kynast


von Ullrich Junker, D-88 285 Bodnegg




Sein Lebens-Leitspruch:

"Was ich will ?
Mein stilles Leben
Mit Sonne und Seele und Schönheit umgeben,
Mit lichten Augen zum Himmel sehn,
Versonnen in meiner Heimat gehn
und harrend hoffen auf etwas Gelingen
und schaffend ringen."


Dr. Paul Aust; geboren am 22. August 1866 in der Schlosserstraße zu Reinerz in der Grafschaft Glatz hatte sein Leben unter diese Devise gestellt.

Er studierte Naturwissenschaften in Erlangen und München und schloß seine Studien mit dem Dr. phil. ab.

Doch das bildnerische Talent war stärker als die wissenschaftliche Neigung. Ein zweites Studium in München und Dresden widmete er der Kunst. Nach Wanderjahren in Bayern und Tirol ließ sich Paul Aust mit seiner Familie 1910 in Hermsdorf nieder. Die in ihren Farben und Linien stets wechselnde Landschaft des Riesengebirges regte ihn zur Gestaltung an. Seine geschulte Hand setzte in die zartfarbigen Darstellungen auch die alten wettergebleichten Holzhäuser der Dörfer, ihrer Kirchen und Stege. Seine besondere Liebe galt dem Isergebirge, von dessen Einsamkeit und Verlorenheit er stark angezogen wurde.
Paul Aust war immer einer der Stillen im Lande, er malte in vielerlei Techniken, auch als Radierer. Besonders gern aber malte er mit dem Farbstift. In seiner Malweise unterwarf er sich keinem Modediktat.
Er gehört zu den Begründern der "Lukasgilde", einer Künstlervereinigung, die in der Lukasmühle in Schreiberhau und in Hirschberg und Warmbrunn ihre Arbeiten anboten.

Der Leiter der Warmbrunner Holzschnitzschule, Prof. Cirillo dell'Antonio, hat ihm zu Ehren 1931 eine Bronze - Plakette mit dem Kopfbild von Dr. Aust geschaffen.

Dr. Paul Aust starb 1934 in Hermsdorf.

Seine Tochter Irmingard hatte des Vaters Begabung geerbt; sie studierte bei Otto Müller an der Kunstakademie in Breslau, wurde Kunstmalerin und Scherenschnittschneiderin, arbeitete bei Entwürfen im "Hausfleiß-Verein" in Bad Warmbrunn mit. Nach 1946 ließ sie sich mit ihrer Zwillingsschwester Brigitte in Worms nieder, wo sie 14.09.1992 verstorbenen ist.

1987 waren die Bilder von Dr. Paul Aust und Tochter Irmingard auf der Ausstellung des Schlesischen Kulturwerkes "Kunst im Riesengebirge" in Würzburg vertreten.
Am 08. September 1990 wurde die Riesengebirgsmalerin Irmingard Aust anläßlich des Hirschberger Heimattreffens in Alfeld / Leine mit der Hirschberger Ehrenmedaille ausgezeichnet.


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