Quelle: Riesengebirgsheimat – Heimatblatt für die ehemaligen Kreise Trautenau und Hohenelbe – 12. Jahrgang

Die Aupa

Aus Rübezahls Bauden- und Bergnotizbuch von Alois Tippelt

Die Aupa steht der Elbe keineswegs an Wasserreichtum nach, und sie verrichtet auf ihrem Laufe eine ungleich größere Arbeitsleistung als diese auf einer gleich großen Strecke. Ihre Quellen liegen am Fuße der Schneekoppe, in einer Seehöhe von 1400 m. Das noch unbedeutende Wässerlein fällt über die felsige Wand des Aupakessels ungefähr 150 m herab, doch ist dieser Fall, da keine Stauvorrichtung angebracht ist, unbedeutend. Einen größeren Zuwachs erhält die Aupa erst in Petzer im Zehgrundwasser, das seine Wasserfäden von den südöstlichen Abhängen des Brunnenberges und den nordöstlichen des Fuchsberges zusammenzieht. Bei der Urlasmühle in Großaupa mündet rechts der Urlasgrundbach, der vom Schwarzenberg als Klausenbach herabrinnt. Bei der Kreuzschenke vereinigt sich nach südöstlichem Lauf die Große Aupa, welchen Namen der bisher verfolgte Flusslauf führt, mit der Kleinen Aupa. Diese kommt von Kleinaupa, führt aber ihren Namen erst von der Mohornmühle ab; sie entsteht aus dem Niederkleinaupner Kladerbache, dem Oberkleinaupner Fichtigwasser, das ein dichtes Netz von Wasseradern über den "Fichtiglehne" genannten südöstlichen Abhang der Schwarzen Koppe und des Forstkammes ausspannt, endlich dem Löwenbach, der auf der Schwarzen Koppe seinen Anfang nimmt. Ab der Vereinigung bei der Kreuzschenke führt das Gewässer den Namen Aupa. Diese empfängt in Marschendorf 4. Teil einen gewichtigen Zuwachs im Kolbenbach, der von Oberkolbendorf und Albendorf zufließt. Von Marschendorf 4. Teil ab, wendet sich die Aupa nach Süden, nimmt in Marschendorf I den auf der Mooswiese in 1188 m Höhe entspringenden Seifenbach, in Freiheit den von Johannisbad kommenden Johannisbach auf. Das Quellgebiet der Aupa durch die Punkte Schwarzenberg, Schneekoppe, Schwarze Kokke, Forstkamm, Kolbenberg und Rehorn begrenzt, ist sehr ausgedehnt und übertrifft jenes der Elbe um ungefähr das Doppelte. Dass trotzdem die Aupa in Freiheit keineswegs mächtiger ist, als die Elbe in Hohenelbe, rührt davon, dass diese in sehr wasserreichen Hochmooren entspringt, während jener solche Reservoirs nicht zur Verfügung stehen. Von Freiheit ab wendet sich der Fluss wieder nach Südosten, tritt bald darauf in die Formation des Rotliegenden ein, das hier als roter Sandstein mit wellenförmiger Oberfläche auftritt, wobei das Tal den Charakter eines Hochgebirgstales verliert, durchfließt die Ortschaften Jungbuch, Trübenwasser, wo der Talseifner Bach ihm die Wässer der Rehornwiesen zuleitet, Altstadt, wo ebenfalls links das Altwasser, welches von Glasendorf kommt, und der Trautenbach, der am Rehorn entspringt, einmünden, und Trautenau. Auf der folgenden kurzen Strecke bis Parschnitz ändert das Tal vollständig seine Richtung, indem es fast rechtwinklig nach Nordosten umbiegt. Bis Parschnitz hat die Aupa einen Weg von 31,1 km zurückgelegt; die Höhendifferenz Schneekoppe-Parschnitz beträgt 764 m, das mittlere Gefälle 1: 4. Das Gefälle gestaltet sich auf dieser Strecke folgendermaßen: Vom Ursprung bis in den Aupakessel 1: 3, von da bis Petzer 1: 15, bis Trautenau 1: 132, bis Parschnitz 1: 152. In Parschnitz nimmt die Aupa noch die Litsche auf. Das wellenförmige Terrain der Steinkohlenformation ist ihr Gebiet.

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