Das polmische Observatorium auf der
Schneekoppe ist auf Grund widriger Witterungseinflüsse stark beschädigt. Fehler
in der Stahlkonstruktion könnten eine mögliche Ursache sein. Experten der Universität
Wroclaw / Breslau sind mit der Fehlersuche beauftragt.
Seit 1974 prägte der Bau den Koppengipfel, nachdem die ursprüngliche Baude,
1850 von Friedrich Sommer errichtet, 1957 abgerissen wurde. Grund für einen
Neubau war der veraltete Zustand der aus dem Jahre 1900 stammenden Wetterwarte.
Schon 1949 gab es erste Pläne zum Bau eines neuen Observatoriums. Allerdings
begann man erst 1964, unter Leitung der Architekten W. Lipinski und W. Wawrzyniak,
mit den Bauarbeiten, die in der 2.Hälfte des Jahres 1969 abgeschlossen wurden.
Nach polnischer Darlegung war das Gebäude eine ungeheure Investition, die es
erforderte, im Vorfeld einen Zufahrtsweg zum Gipfel der Schneekoppe anzulegen
und die alte Herberge abzureißen. Außerdem konnten alle Arbeiten nur im Zeitraum
zwischen April und September durchgeführt werden. Gleichzeitig war es notwendig
eine neue Wasserleitung zu bauen, da die alte Wasserleitung vom Riesengrund
heraufführend nun in tschechischen Besitz war.
Das Bauvorhaben wurde am 13. November 1974 beendet.
Es entstand ein Gebilde aus drei miteinander verbundenen Scheiben, im Volksmund
auch "fliegende Untertassen" genannt.In der Presse konnte man lesen:
"Eine mutige und einmalige Gestalt des Herbergsgebäudes Observatorium
auf der Schneekoppe, wurde zum Symbol der Region".
Gleichzeitig war es auch ein Symbol der neuen sozialistischen Architektur, wie
man sie auch an anderen Orten des Riesengebirges findet.
Am 01. Januar 1975 wurden in dem neuem Gebäude die Wetterbeobachtungen aufgenommen
und nach fast einjähriger Probezeit war sie dann ab 23.10.1976 voll funktionstüchtig.
Die alte Wetterwarte wurde 1989 abgerissen und in Brückenberg auf dem Grundstück
Nr.37, "Haus Gertrud", abgelagert. Es gab Pläne eines Wiederaufbaus
in Karpacz / Krummhübel, die aber nie verwirklicht wurden.
Das Observatorium hat reichliche 34 Jahre den winterlichen Stürmen getrotzt.
Zum Vergleich: Die Wetterwarte stand 89 Jahre, die Preußische Baude, nach anfänglichen
Umbauten, mindestens 95 Jahre und die Laurentius-Kapelle, auch hier gibt es
verschiedene Daten, hat mindestens 340 Jahre der oft extremen Witterung getrotzt.