Am 7. Sept. 2002 fand in Jauer nach der großen Renovierung der Friedenskirche im Beisein hoher Vertreter der Kirchen beider Konfessionen und des öffentlichen Lebens ein Dankgottesdienst zur Aufnahme der Friedenskirche in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO statt. Die Festpredigt hielt der leitende Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Polen, Janusz Jagucki. Der Präsident des lutherischen Weltbundes, Bischof Christian Krause, der Ratgeber des polnischen Präsidenten Kwásniewski, Herr Maciej Górski, Frau Malgorzata Dzieduszycka Vertreterin der UNESCO, Herrn Blaschke Ehrenbürger von Jauer und Vorsitzender vom Haus Schlesien, der Sponsor Herr Gerhard Simon, etliche Pastoren aus Polen und Deutschland und der Chor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Ustron in Oberschlesien gestalteten in der ehrwürdigen, wunderschönen bis auf den letzten Platz gefüllten Friedenskirche diesen außergewöhnlichen Gottesdienst. Die Erika-Simon-Stiftung in Rinteln hat durch Beistellung von ca. 150 000 DM die Taufkapelle in neuem Glanz erstrahlen lassen. Die Erika-Simon-Stiftung unter Leitung ihres Vorsitzenden, Herrn Gerhard Simon, ist der große Förderer von Renovierungen von Denkmälern in Nieder-Schlesien. So hat diese Stiftung unter anderem auch die Schönau-Säule, das Altarbild und etliche Bibelsprüche an den Emporen in der Gnadenkirche in Hirschberg renovieren lassen. Im Anschluss an den Festgottesdienst fand durch Herrn Gerhard Simon die
Ehrung für Herrn Czeslaw Margas Archivdirektor a.D. des Staatsarchivs
in Hirschberg im Beisein seines Nachfolgers Herrn Ivo Laborewicz, Frau
Gräfin Pfeil vom VSK, Frau von Altrock, Frau Anita Logis, Herrn Norbert
Willisch (Vorsitzender der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft) und etlichen
Freunden Schlesiens statt. |
Gerhard Simon - Czeslaw Margas |
Herr Czeslaw Margas übernahm im Juni 1952 das schlesische Archiv in Hirschberg. In der damals noch völligen unsicheren von Hass und Leid erfüllten Zeit hat sich Herr Margas mit viel Liebe, Selbstlosigkeit, Engagement und Zivilcourage dem Archiv angenommen. Unmittelbar mit Beginn seiner Tätigkeit im Archiv hat Czeslaw Margas für die jeweiligen Orte und Sachgebiete Findbücher angelegt und die Archivalien neu geordnet. Unter dem Titel "Archiwum Panstwowe w Jeleniej Górze, Przewodnik po zasobie, Jelenia Góra 1984" hat Czeslaw Margas in einem Buch die Gesamtübersicht des Archivbestandes im Staatsarchiv in Hirschberg veröffentlicht. |
Junker Margas Laborewicz |
Sein großes Verdienst ist es, dass er an den verschiedensten Orten verstreute Akten dem Archiv zugeführt hat. Mit vollem Herzen hat er das schlesische Schrift- und Kulturgut gesichert. Nach der Wiedervereinigung in Deutschland ist auch in Polen einer neuer Zeitgeist eingekehrt. Viele der neuen Schlesier haben großes Interesse an der Historie des schlesischen Kulturerbes. In vielen Orten werden in gemeinsamer Zusammenarbeit der neuen mit den alten Schlesiern Ortschroniken und Schriften erarbeitet. Man besinnt sich heute auch der alten Kulturdenkmäler und bedauert sehr, was besonders in den ersten Nachkriegjahren leider im Hass unwiederbringlich zerstört wurde. Czeslaw Margas war 1952 schon seiner Zeit weit voraus. Die Historie lässt sich nicht verleugnen oder verfälschen. Er hat die Historie immer objektiv betrachtet. Möge Czeslaw Margas den Heimatforschern im Riesengebirge ein Vorbild sein. Die Riesengebirgler sind ihm zu großem Dank verpflichtet und freuen sich mit ihm über diese Ehrung durch die Erika-Simon-Stiftung. Herzlichen Dank. Mit seinem Nachfolger Herrn Archivdirektor Ivo Laborewicz und seiner
Stellvertreterin Frau Anna Borys geb. Margas (Tochter von Czeslaw Margas)
ist das Archiv in sehr guten Händen. |
Ullrich Junker
Mörikestr. 16 D 88285 Bodnegg ullrich.junker(at)t-online.de (at) = @ |