Die Gliederung der "Deutschen Evangelischen Kirche in Böhmen,
Mähren und Schlesien"

Nach dem Stand vom 01. August 1935

A. Die Gesamtgemeinde:

1.	Der Präsident der Kirche: Dr. theol. H.c. Erich Wehrenfennig, Gablonz a. Neiße. Sein Stellvertreter: Oberkirchenrat Dr. Friedrich Giesecke, Leitmeritz
2.	Der Ständige  Kirchenausschuss: Bestehend aus den Obmännern der ersten vier Beiräte der Kirchenleitung .
3	Die Kirchenleitung: Bestehend aus dem Präsidenten der Kirche und dessen Stellvertreter, sowie vier Oberkirchenräten und vier Ersatzmännern.
4.	Die Beiräte der Kirchenleitung: Bestehend aus a) einem Verfassungsbeirat, b) einem Wirtschaftsbeirat; c) einem Schulbeirat, d) einem Beirat für Kirchenpflege, e) einem Waisenrat für das Waisenhaus Haber.

B. Die Kirchenkreise und Gemeinden:

Die gesamte Kirche umfasst:
	6 Kirchenkreise mit
	69 Pfarrgemeinden,
	32 Zweiggemeinden,
	118 Predigtstellen.

C. Deutsche evangelische Gemeindeschulen

Befanden sich in:

D. Die kirchlichen Liebeswerke und Vereine

Der Deutschen Evangelischen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien:

Das Waisenhaus in Habern Post Auscha in Böhmen, für Waisenkinder im schulpflichtigen Alter.

Das Kinderheim in Deutsch – Horschowitz, Böhmen für Kinder im schulpflichtigen Alter.

Die "Heimat für Heimatlose" in Jechnitz, Bezirk Podersam in Böhmen, für Säuglinge und Kinder in den ersten Lebensjahren.

Der "Sonnenhof" in Habstein, Bezirk Böhmisch – Leipa, für schwer erziehbare Burschen von 14 bis 21 Jahren.

Das "Diakonissenmutterhaus" in Zöptau bei Mährisch – Schönberg in Nordmähren. – Angegliedert sind: ein Alters – und Siechenheim, ein Säuglingsheim samt Kindergarten, eine Haushaltungs – "Martha" – Schule, ein evangelisches Erholungsheim. – Das Haus besitzt ein eigenes Sanatorium in Prag.

Das "Diakonissenmutterhaus" in Doppitz bei Aussig. Angegliedert sind:

eine Haushaltungs – "Martha" – Schule.
–
Das "Lutherstift" in Eger, Heim für Mittelschüler.

Das "Evangelische Hospiz" in Karlsbad für Kurgäste.

Der "Hauptverein für Liebestätigkeit und Pflege evangelischen Lebens",

Prag II, ihm gehört auch die

"Evangelische Buchhandlung" in Prag II.

Der "Lutherverein zur Erhaltung evangelischer Schulen", Eger, unterstützt deutsche evangelische Schulen in der Diaspora.

Der "Gustav – Adolf – Hauptverein für die Tschechoslowakische Republik" hat für jeden Kirchenkreis einen Zweigverein, in allen Gemeinden Ortsvereine.

Der "Evangelische Bund zur Wahrung deutsch – protestantischer Interessen in der Tschechoslowakischen Republik" will "die Segnungen der Reformation den Volksgenossen mehr und mehr erschließen". Er hat die Flugblätter: "Was will der Ev. Bund?" und "Warum evangelisch?", sowie die "Anleitung zum Verständnis der evangelischen Kirche" von Pfr. Friedrich Grobe veröffentlicht, gibt vierteljährlich die "Mitteilungen des Evangelischen Bundes" und alljährlich den "Deutschen Evangelischen Volkskalender für Böhmen, Mähren und Schlesien" heraus, unterhält eine Bücherei (Stoff für Vorträge), die Pfarrämtern und Bundesortsgruppen unentgeltlich zur Verfügung steht, und veranstaltet Vortragsreisen. Er umfasst Ortsgruppen, die in Gauverbänden zusammengefasst sind.

Ortsgruppen des Hauptvereins des Evangelischen Bundes befinden sich in: Eger, Falkenau, Chadau, Graslitz, Kaaden, Karlsbad, St. Joachimsthal, Saaz, Weipert, Aussig, Bodenbach – Tetschen, Oberleutensdorf, Dux, Eichwald, Karbitz, Bensen, Böhmisch – Kamnitz, Schreckenstein, Klostergrab, Turn, Braunau, Friedland i. B., Gablonz a. d. N., Grottau, Kratzau, Grulich, Haida, Böhmisch – Leipa, Hermannseifen, Arnau, Hohenelbe, Mittellangenau, Morchenstern, Nezstadt a. d. T., Reichenberg, Rumburg, Trautenau, Brünn, Hohenstadt, Mährisch – Schönberg, Mährisch – Trübau, Zwittau, Mährisch – Chrostau, Neutitschein, Olmütz, Zauchtel, Jägerndorf, Mährisch – Ostrau, Neu – Oderberg, Tschechisch – Tetschen. 

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