Auf der Schneekoppe war einmal ein Wirt, Baudenvinz genannt, der ungeschliffener wohl nicht mehr sein konnte. Bestellten sich Gäste etwas zum Essen oder Trinken, gleich war der Wirt herzu und aß und trank mit. Rübezahl beschloss nun, dem Manne gründlich diese Dreistigkeiten und Unverfrorenheiten ein für allemal abzugewöhnen, bestieg, als Jäger verkleidet, den Koppenkegel und kehrte beim Baudenvinz ein. Er bestellte sich bei der höflichen Baudenwirtin Rührei aus zehn Eiern und einen Krug Bier. Kaum hatte die Wirtin die Eierspeise dem Gaste vorgesetzt, als auch schon unser Vinz erschien und, ohne zu fragen, einfach Messer und Gabel nahm und lustig darauf zu aß, ohne sich um den verblüfft dreinschauenden Gast zu bekümmern. Auch das Schelten der Wirtin konnte ihn nicht abhalten, weiterzufuttern. Ärgerlich bezahlte Rübezahl die Zeche und ging seines Weges; die Strafe konnte nicht mehr lange ausbleiben. Bald darauf wurde dem Wirte unwohl, der Magen schmerzte und der Kopf drohte ihm zu zerspringen. Vor Schmerzen sich windend, lief er zum Gaudium der anderen Gäste in der Stube umher und gackerte dabei wie eine Henne. Als er dreimal gegackert hatte, kam ihm ein Ei aus dem Munde. Nun hatte er eine Weile Ruhe, aber schon nach einer Viertelstunde ging das gleiche Spiel von neuem los, bis er zehn Eier heraus hatte. Als das zehnte Ei mit großen Schmerzen herauskam, erschien Rübezahl und schrie ihm ins Ohr: "Gagack" und verschwand gleich, wieder höhnisch lachend. Der Baudenvinz war gebessert. Nie mehr benahm er sich so unverschämt gegen seine Gäste, blieb aber bis zum Tode der "Gackavinz".