Die Elbfallbaude hat ja wie viele
andere Bauden im Riesengebirge eine wechselvolle Geschichte.
Ihr Anfang, als sie als einfache Behausung entstand, reicht wohl etwa bis um
das Jahr 1830 zurück. Sie wechselte in den folgenden 80 Jahren mehrmals den
Besitzer und wurde dabei immer wieder erweitert und vergrößert. Schon um 1910
war aus ihr ein stattliches Gebäude entstanden, das zu Recht den Namen "Elbfallbaude"
verdiente. Der Zustrom an Besuchern wuchs im Sommer wie auch im Winter zusehends
an. Der Fremdenverkehr wurde im Gebirge zu einer berechenbaren Größe.
Doch nach 1945 war es erst einmal vorbei mit der Pracht. Am 06. November 1965
brannte sie schließlich durch unsachgemäßen Umgang mit offener Flamme bei Reparaturarbeiten,
so die offizielle Darstellung, völlig ab. Eine Entscheidung, wie es weitergehen
soll, dauerte vier Jahre.
Am 12. Juni 1969 begann man mit ihrem Neuaufbau. Auch in der damaligen Tschechoslowakischen
Republik wollte man schneller und größer bauen. Es entstand ein nicht in die
Riesengebirgslandschaft passender Betonbau. Die Bauzeit zog sich sechs Jahre
hin. Die Eröffnung dieser "Massenunterbringungseinrichtung" erfolgte
dann zur Wintersaison am 15. November 1975, also fast genau zehn Jahre nach
dem verheerenden Brand. Sie erfreute sich in den Folgejahren großer Beliebtheit.
Es war ein Neubau mit großer Kapazität, dass dieser da oben am Hang zum Elbgrund
einen recht unförmigen Eindruck machte, störte damals kaum jemanden. Die Jahre
gingen dahin und 1996 kam es zur Privatisierung. Der neue Besitzer renovierte
zwar, doch am äußeren Erscheinungsbild war kaum etwas zu ändern.
Seit ein paar Jahren weht nun wieder
ein neuer Wind durchs Gebirge und man ist recht unglücklich über die baulichen
"Sünden" der Vergangenheit. Es wären da auch noch ein paar andere
Objekte zu nennen.
Die Absicht der KRNAP-Verwaltung, die Elbfallbaude zu erwerben, um sie abreißen
zu können, findet auch Zustimmung bei dem derzeitigen Umweltminister Jan Dusík.
Aber auch seine beiden Vorgänger waren bereits dafür.
Der Ressortchef eines der größten Hotels im Riesengebirge besuchte Anfang März
die Gegend zum Skilaufen.
Seiner Meinung nach sind die Bestrebungen der Naturschützer richtig. "Die
Elbfallbaude ist ein Objekt, welches nicht in die bedeutendste Zone des Nationalparks
gehört, weder ihrer Größe und ihres Volumens nach, noch nach ihren Parametern.
Sie ist in einem solchen technischen Zustand, dass es nur eine Frage der Zeit
ist, wann sie zur Bedrohung für das bedeutendste Naturgebiet der Tschechischen
Republik wird", sagte Jan Dusík. Mit dem Direktor des Nationalparks,
Jan Hřebačka, ist er sich einig.
Das Projekt muss drei Phasen enthalten den Ankauf, den Abriss und den
Aufbau einer kleineren Baude, die den Touristen als Notfallstation dient und
den Wanderern und Skifahrern eine Bewirtung bietet. Das Ministerium und die
Nationalparkverwaltung werden mit dem Eigentümer nach Begutachtung der Elbfallbaude
auf ihren realen Marktwert, über einen möglichen Kaufpreis verhandeln. Es könnte
sich dabei um eine Summe von etwa 39 Millionen Kronen handeln.
Die Nationalparkverwaltung: "Es geht dabei für uns um ein aufwendiges Projekt
und die Unterstützung des Ministeriums ist für uns sehr ausschlaggebend".
Nun kann man den Entscheidungsträgern nur noch eine wirklich glückliche Hand
wünschen.